Geschichte der Russlanddeutschen

Bereits im 15. Jahrhundert gab es durch Handelsbeziehungen vereinzelt Deutsche in Russland, die sich vor allem in der Hauptstadt Moskau konzentrierten. Diese russifizierten sich entweder oder kehrten nach Beendigung ihrer Aufgabe (Bergbau, Militärwesen, Medizin, Wissenschaft) in ihr Heimatland zurück.

Die Gründe für die Einwanderung waren vielfältig. Für die pazifistischen Mennoniten war der Dienst am Hofe oder die Befreiung vom Kriegsdienst wesentlich, für viele andere die freie Zuteilung von Land und Religionsfreiheit. Als erste rief Katharina II., die selbst aus dem Fürstentum Anhalt-Zerbst stammte, im Jahre 1763 deutsche Landsleute, meist Bauern, die vor allem aus dem Südwesten Deutschlands stammten, im großen Stil ins Land. Die Zarin beabsichtigte deutsche Bauern in Russland anzusiedeln, um das fruchtbare und brachliegende Land besser nutzbar machen zu können, die Agrarwirtschaft zu verbessern. Sie lockte mit Versprechungen wie Religions- und Steuerfreiheit zahlreiche Abenteurer und Bauern in ein hochgepriesenes scheinbares Paradies. Hinzu kam die starke Population an Nomadenstämmen, die mit Bauernschaft nichts anfangen konnten und das Land nicht bewirtschaften wollten. Vorher gab es schon größere Gruppen in Moskau und Nordwestrussland (Nowgorod, Pskow, Sankt Petersburg). Die dadurch in Folge nach Russland gelockten Deutschen fanden eine völlig wilde Steppe vor, die sie in Kürze nutzbar machen mussten, um den harten Winter zu überstehen. Im Zuge dieser Pionierjahre starben Abertausende an den Folgen von Seuchen, Hunger und Kälte.

Die Zeit der russischen Revolutionen

Zu Zeiten der ersten russischen Revolution von 1905 kam es zu Ausschreitungen der russischen Bevölkerung gegenüber den Russlanddeutschen. Die Deutschen, die in der Gunst der Monarchie standen und im Laufe der Generationen als Großgrundbesitzer oftmals zu Wohlstand gekommen waren, wurden mitunter zur Zielscheibe politischer Aggressionen der Bauernaufstände. Zudem waren Russifizierungsmaßnahmen veranlasst worden, um den immer mehr aufkeimenden Neid gegen die oftmals deutschen Großbauern zu stoppen und anderskulturelle Gruppen zu assimilieren. Viele kehrten daher auch nach 1905 nach Deutschland zurück oder wanderten in die USA, nach Südamerika und England aus, wo sie sich mehr Autonomie und Freiheit versprachen.

1914 lebten im Zarenreich (einschließlich Russisch-Polen) noch rund 2,4 Millionen Russlanddeutsche, allerdings war die Lage gespannt. Der Zar verbot – aus politisch-diplomatischen Gründen – endgültig die Benutzung der deutschen Sprache, und es folgten weitere Repressalien, die diskriminierende Tendenzen gegenüber Russlanddeutschen immer sichtbarer machten. Nach dem Sturz der Monarchie kam es zur ersten geballten Vernichtungswut gegenüber deutschen Siedlern. Enteignungen, Ermordungen in Massakerform sowie Deportationen in sibirische Gulags vernichteten viele Russlanddeutsche, speziell die einst wohlhabenden Familien wurden oftmals im Rausch der Revolution komplett ausgerottet. Mehrere Tausende kamen als Obdachlose im russischen Winter auf der Flucht um. Die Enteignungen hatten zur Folge, dass sich die in Freiheit lebenden Russlanddeutschen immer mehr Richtung Südosten bewegten, um in weniger politisch bewegten Zonen Unterschlupf zu finden. Andere, die überlebt hatten, wurden in den Dienst von russischen Kolchosen gestellt.

 

Fabian Gottlieb von Bellingshausen

Geboren auf der estnischen Insel Ösel (heute Saarema) als Spross einer deutschbaltischen Adelsfamilie, begann Bellingshausen bereits 1789 mit 11 Jahren seine militärische Laufbahn als Kadett an der Marine-Kadettenschule in Kronstadt. Im Jahr 1796 machte er seine erste Seereise nach England. 1797 trat er als Fähnrich zur See in die russische Flotte ein.

Leben und Werk

Geboren auf der estnischen Insel Ösel (heute Saarema) als Spross einer deutschbaltischen Adelsfamilie, begann Bellingshausen bereits 1789 mit 11 Jahren seine militärische Laufbahn als Kadett an der Marine-Kadettenschule in Kronstadt. Im Jahr 1796 machte er seine erste Seereise nach England. 1797 trat er als Fähnrich zur See in die russische Flotte ein. 1803 bis 1806 diente er auf dem Schiff Nadeschda und nahm an der ersten russischen Weltumseglung unter A. J. von Krusenstern teil. Nach der Reise wurde er zum Kapitänleutnant befördert und war Kommandant verschiedener Schiffe der russischen Baltischen Flotte und der Schwarzmeerflotte.

Im Teufelskreis

Aus der Geschichte Russlanddeutschen

Gedanken und Eindrücke

Der blutige Hitlerkrieg war längst zu Ende. Unsere Quälgeister und ihre Helfershelfer aus dem NKWD, die uns wie Sklaven mit schmutzigen Stiefeln getreten und mit Bluthunden gehetzt hatten,..

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uafaneHilfe für die Ukraine

Die Stadt Leipzig bereitet sich auf die Ankunft von Menschen vor, die vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ihre Heimat verlassen müssen. Gemeinsam mit der Zivilgesellschaft wird die Hilfe für Menschen auf der Flucht ebenso wie für die Menschen in der Ukraine organisiert und koordiniert.

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