P. Klodt von Juergensburg

Es gibt wahrscheinlich keinen Menschen in Sankt Petersburg, der die Werke von Pjotr Karlowitsch Klodt von Juergensburg nicht kennt und bewundert. Allgemein bekannt sind vier Pferdeskulpturgruppen auf der Anitschkow Bruecke am Newski-Prospekt, die verschiedene Phasen der Bändigung eines wilden Pferdes darstellen, sowie das Nikolaj I.-Denkmal auf dem Isaaks-Platz.

Die Werke von P. Klodt wurden anerkannt, als er noch kein Berufsbildhauer war, und noch mehr Interesse und Begeisterung riefen sie hervor, als er schon ein berühmter Bildhauer wurde.

Mitte des 19. Jahrhunderts ging die Legende unter den Zeitgenossen von P. Klodt um, dass der von Pferdeskulpturgruppen begeisterte Kaiser Nikolaj I. wollte, dass diese Skulpturen in allen europäischen Hauptstädten als “Geschenk des russischen Kaisers” vorhanden wären.

Die Familie Klodt ist deutscher Herkunft. 1515 siedelte R. Klodt aus Deutschland nach Livland um. Sein Erbe, Kanzler Just Klodt, bekam 1561 das Schloss Juergensburg als Geschenk. Er übernahm den Namen Klodt von Juergensburg. Sein Ururenkel Johann-Adolf wurde zum Vize-Gouverneur Rigas. Bei dem Sturm Rigas war er in Gefangenschaft genommen und nach Moskau gebracht. 1714 bekam er vom schwedischen König Karl XII. den Titel eines Freiherrn. Das Leben der nächsten Generationen der Freiherren Klodt von Juergensburg ist mit Russland für immer verbunden.

Pjotr Karlowitsch Klodt von Juergensburg ist am 24. Mai 1805 in St. Petersburg geboren. Die elementare Bildung bekam er im Vaterhaus in Omsk, wo sein Vater als General-Major diente.

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 Ab 1823 wurde P. Klodt in der Sankt Petersburger Artillerieschule erzogen. Als Junker beschäftigte er sich gern mit dem Modellieren und schnitt aus Holz kleine Pferdefigürchen aus. Das Talent des zukünftigen Künstlers zog die Aufmerksamkeit des Kaisers Nikolaj I. an.

1828 nahm P. Klodt wegen der Krankheit seinen Abschied von der Artillerieschule und gab sich seit dieser Zeit der Skulpturkunst völlig hin. Anfang der 30er Jahre wurde er Schüler der Akademie der Künste.

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Das erste bedeutende Werk, von Kaiser Nikolaj I. bestellt, war eine riesige Quadriga fuer das 1829 - 1833 von dem Architekten W. Stassow entworfene Narwa-Triumph-Tor. 1833 wurde P. Klodt für diese Arbeit zum Akademiemitglied der kaiserlichen Akademie der Künste ernannt.

Ab 1838 begann P. Klodt auf Anordnung Nikolaj I. in den Skulpturklassen der Akademie der Künste zu unterrichten. Er wurde auch zum Leiter der Giesswerkstatt der Akademie der Künste, wobei er seine Werke selbst goss, was selten für die russischen Bildhauer war.

Es folgten die Bestellungen: Pferdeskulpturgruppen für Berlin, Neapel, Sankt Petersburg; der in Bronze auf Wunsch des Kaisers Nikolaj I. gegossene Basrelieffries “Das Dienen des Pferdes dem Menschen” für den Marmorpalast; das Nikolaj I.-Denkmal (1856 - 1859 gemeinsam mit Auguste Montferrand erfüllt) auf dem Isaaks-Platz in St. Petersburg; das Krylow-Denkmal im Sommergarten.

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“Haupthelden” der werke von P. Klodt waren Pferde. Damals widersprach die Darstellung der Pferde und der Reiter als ein “niedriges” Objekt den Prinzipien der “hohen” Kunst und den alten Kunsttraditionen. Jedoch rief die realistische Darstellung der Pferde ein zunehmendes

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Interesse fuer seine Werke nicht nur seitens des Kaisers Nikolaj I., sondern auch seitens “der einfachen Leute” hervor.

Die Statuetten der Kavalleristen, Pferde mit Bereitern sind in das Interieur Mitte des 19. Jahrhunderts eingegangen. Zugleich leiteten die Skulpturen von P. Klodt die Entwicklung einer neuen grossen Bedeutung in der russischen Kunstindustrie ein.

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Fast alle seine Arbeiten sind unterschrieben: “Gearbeitet und geformt von dem Freiherrn Klodt”. Viele Arbeiten sind mit Aufschriften versehen: das Eigentum der kaiserlichen Akademie der Künste”.

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1858 wurde P. Klodt zum Mitglied der römischen Akademie des Heiligen Lucas, zum Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und Paris, zum verdienten Professor der Petersburger Akademie der Künste.
Die aktive Tätigkeit schadete seiner schwachen Gesundheit. Am 6. November 1867 ist P. Klodt gestorben.

Quelle

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