Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Landsleute,
heute vor 90 Jahren ist Gerhard Wolter, Autor des Buches „Zone der totalen Ruhe“, zur Welt gekommen. Sein Buch ist ein erschütterndes Dokument der Tragödie der Russlanddeutschen im 20ю Jahrhundert. Hier die Präsentation des Buches aus dem Internet in deutscher und russischer Sprache:
Die erste Variante des Buches, ca. 130 Seiten, wurde Anfang der 80-er Jahre von der Gesellschaft der Russlanddeutschen „Wiedergeburt“ mit einer riesengroßen Auflage (50.000) auf Russisch herausgegeben und erreichte die entlegensten Winkel der ehemaligen UdSSR. In seinem Buch schilderte der Autor Gerhard Wolter sein eigenes Schicksal, als er mit 17 Jahren in der Arbeitsarmee arbeiten musste. Daraufhin bekam der Autor Hunderte Briefe von den Russlanddeutschen, die über ihre Erfahrung in der Arbeitsarmee berichtet haben.
Während der Perestrojka gelang es dem Autor sich Zugang zu dem Archiv des KGB zu verschaffen, und anhand zahlreicher Briefe (wie auch Solschenizyn anhand zahlreicher Briefe der Häftlinge seinen Archipel GULAG geschrieben hat) und der KGB-Archivunterlagen entstand das Buch, das 1998 in Moskau (diesmal mit einer winzigen Auflage) herausgegeben wurde. Das Buch behandelt die Periode der Zwangsrekrutierung in die Arbeitsarmee und die danach erfolgte Zwangsansiedelung unter der Aufsicht des KGB. Der Autor lässt in seinem Buch die Überlebenden selbst sprechen, auf diese Weise hat sein Werk 150 Mitautoren. Das tragische Schicksal eines Volkes wird durch Dokumente und Erinnerungen von Augenzeugen wiedergegeben. Über das Schicksal der Russlanddeutschen ist in der wissenschaftlichen Literatur viel geschrieben worden, aber es hat noch nie einen mit solcher Einfühlungskraft, mit solchem erschütternden Realismus geschriebenen Bericht über die organisierte Tötung der Volksgruppe der Russlanddeutschen gegeben. Es ist ein Denkmal für Hunderttausende zugrunde gerichtete Männer, Frauen und Kinder. Es ist ein russlanddeutscher Archipel-Gulag.
Pressestimmen:
«...Das Schicksal der Russlanddeutschen war lediglich Teil des großen Plans, mit dem Stalin die Sowjetunion zu „entnationalisieren“ und den „Sowjetmenschen“ als neuen Menschentypus zu schaffen versuchte, dessen Realisierung deutliche Kennzeichen eines planmäßigen Genozids erkennen ließen... Es geht hier um das Erinnern an „deutsche Opfer“, die niemals „deutsche Täter“ waren.»
Josef Henke, FAZ
«Nur vordergründig ging es um die Mobilisierung der Arbeitskraft der Russlanddeutschen für die Kriegswirtschaft. Als politisches Ziel wird dahinter ihre Liquidierung sichtbar entweder physisch, oder durch Auslöschung ihres Bewusstseins... Keine leichte Lektüre.»
Rudolph Chimelli, Süddeutsche Zeitung
«Im Hauptteil des Buches, den man "Lagersklaverei und Vernichtung durch Arbeit" überschreiben könnte, geht es um die Zwangsrekrutierung der Männer und Frauen von 16 bis 60 Jahren in die Arbeitsarmee... Die eindringlichen Schilderungen der Augenzeugen und Opfer werden niemanden unberührt lassen.
Irene Charlotte Streul, Das Parlament
Ни одна из написанных на эту тему книг не освещает так полно постигшую российcко-немецкий народ в 20-м веке катастрофу. Немецкая пресса сразу назвала ее 'Архипелагом ГУЛАГ российских немцев'. Герхард Вольтер не ограничивается презентацией воспоминаний и документов. Судьба народа показана как часть 'великого плана' по денационализации страны и 'выведению' так называемого советского человека. В случае с российскими немцами реализация этого плана носила черты последовательного геноцида. Перед лицом огромных масштабов совершенных преступлений воспоминания живых свидетелей предстают перед читателем как неотъемлемая часть исторической реальности.
'Зона полного покоя' - вовсе не метафора, именно эти слова были написаны на воротах многих отведенных под лагерную зону территорий. Смысл названия символичен. О российских немцах никто не должен был знать. Для окружающего мира они переставали существовать. Десятилетиями советская пресса избегала любого упоминания о существовании в СССР немцев как отдельной национальной группы. Те, кто о них знал до войны, должны были о них забыть. И действительно забыли: человеческая память коротка. К 60-м годам уже никто о российских немцах в СССР не вспоминал.
Издательство много сделало, чтобы книгу 'Зону полного покоя' прочло как можно больше коренных жителей Германии, знания которых о немцах из России минимальны. Этому способствовали рецензии в газетах 'Франкфуртер Альгемайне Цайтунг', 'Зюддойче Цайтунг', 'Дас Парламент', 'Аугсбургер Альгемайне', передачи радиостанций WDR и Deutschlandfunk.
Das Buch ist in deutscher (480 S.) oder in russischer (512 S.) Sprache für 17,90 € noch zu haben. Die Verkaufsstellen sind im Internet leicht zu finden.
Gerhard Wolter ist 1998 gestorben und beerdigt auf einem kleinen unsichtbaren Friedhof in Fulda. Den Ort seiner Ruhestätte kennen nur ganz wenige unserer Landsleute. Einige von ihnen haben an diesem Tag an den Gerhard Wolter gedacht und an seinem Grab Blumen niedergelegt.
In der Landsmannschaft werden viele Menschen geehrt, gefeiert und ausgezeichnet. Die meisten haben diese Ehre verdient, einige Wenige weniger, wie es so überall auf der Welt ist. Gerhard Wolter hat mit seinem Buch für unser Volk Großes geleistet, er hat diese Ehre verdient. Bis jetzt hat er aber diese nicht gebührend bekommen. Ich möchte meine Zuversicht darüber zum Ausdruck bringen, dass mit dem neuen Wind in der Landsmannschaft sich das bald ändert.
Alexander Walz
Fulda, 05.10.2013