Sie wurde am 21. April 1729 im kleinen deutschen Fürstentum Anhalt – Zerbst geboren.
Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in sehr bescheidenen Verhältnissen einer jedoch erlauchten Familie. So dass die Eltern nicht lange zögerten und bald einwilligten, als der künftige Peter III um die Hand ihrer Tochter anhielt.
Katharina kam 1742 nach Moskau; als die Imperatorin Jelisaweta Petrowna gekrönt wurde, erlernte die russische Sprache und höfische Manieren, die in der Petersburgschen vornehmen Welt gepflegt wurden, und heiratete nach zwei Jahren den Großfürst Peter Fedorowitsch. Der Staatsstreich von 1762 brachte sie auf den Thron...
Katharina ist voll und ganz eine Tochter der damaligen Zeit, die beste Tochter aber.
Angeborener Verstand und eine kolossale Schaffenskraft waren für sie kennzeichnend.
„Leidenschaftlich liebe ich beschäftigt zu sein und finde, dass ein Mensch nur dann glücklich ist, wenn er etwas tut“, schreibt sie einem von ihren Freunden. Sie liest selber alle Berichte, schreibt Briefe, nimmt an den Sitzungen des Senats teil und löst selber alle Fragen der Verwaltung im Reich.
Ihr Schriftverkehr war riesig. Außerdem schreibt sie auch Theaterstücke, liest viel und schafft es dabei noch, Zeit zu finden, um Aufmerksamkeit den Verehrern zu schenken.
Dem Adel verlieh sie endgültig die Oberherrschaft als einer neuen Klasse, einer jungen und verwegenen: „Wir verleihen hiermit dem Adel auf ewige Zeiten Privilegien und Freiheit...“
Sie bildet Gouvernements und Landkreise, bestickt sie mit Beamtenpersonal- Gouverneuren und Stadthauptmännern, gestattet allen Handwerkern und Kaufleuten sich in Zünfte und Gilden zu vereinigen, führt Stadträte ein. Manufakturen wachsen wie Pilze aus der Erde. Sie stand vor dem Sonnenaufgang auf und schuftete wie ein starkes Lastpferd.
„Nur Mut! Vorwärts!“ war mein Lieblingsspruch, den ich in glücklichen wie in unglücklichen Jahren wiederholte...“
Im Winter 1778 noch lange vor ihrem Tod verfasste Katharina ein Epitaphium für sich: „Hier ruhet der Leib von Katharina II, geboren in Stettin am 21. April 1729. Sie kam nach Russland, um Peter III zu ehelichen. Mit 14 Jahren entwarf sie einen Dreisatzplan: dem Gatten zu gefallen, der Zarin Jelisaweta und dem Volk und setzte all ihre Kräfte ein, um darin Erfolg zu erreichen. 18 Jahre Langeweile und Einsamkeit zwangen sie viel zu lesen. Nach der Thronbesteigung wünschte sie allgemeines Wohl und war stets bemüht, ihren Untertanen Glück, Freiheit und Eigentum zu gewährleisten; sie verzieh gern und hasste niemanden. Nachsichtig, lebensfroh, mit angeborener Fröhlichkeit, mit der Seele einer Republikanerin und gutherzig wie sie war, hatte sie Freunde.
Die Arbeit nahm sie leicht. Gesellschaft und Kunst gefielen ihr“.
Der Historiker W. O. Klutschewski zitiert einen Zeitgenossen von Katharina und betont, dass „zu Katharinas Zeiten die ersten Funken eines nationalen Ehrgeizes sichtbar wurden, eines aufgeklärten Patriotismus; als sie regierte entstand Geschmack, öffentliche Meinung, die erstmaligen Begriffe wie Ehre, persönliche Freiheit, Macht der Gesetze und dass die Russen unter ihrer Herrschaft augenscheinlich aus eigenem Trieb danach strebten, andere Völker einzuholen, deren Entwicklung um viele Jahrhunderte fortgeschrittener war“.
Auch heute noch ist es wichtig, sich daran zu erinnern.
Aus dem Buch „Kniga istoritscheskich sensazij“, Moskau, 1993
60 Jahre danach – die Wunden der Stadt
Der 4. Dezember 1943 ist als Schicksaltag der Stadt in die Annalen eingegangen: Das alte, einst prächtige Leipzig versank in Schutt und Asche. Durch den schwersten Luftangriff, der im Zweiten Weltkrieg über der sächsischen Messestadt geflogen wurde, verloren rund 2000 Menschen ihr Leben. Knapp ein Fünftel der Bevölkerung wurde obdachlos.
Rußlanddeutsche im nördlichen Ostpreußen (Gebiet Kaliningrad)
Einzelne trafen schon bald ein: Rekruten und Studenten, Fischer und Matrosen, Lehrerinnen und Mitarbeiter des Zolls. Aber seit 1990 nimmt die Zahl zu, vor allem auf dem Lande. Aus fast allen Teilen der ehemaligen Sowjetunion kommen sie, besonders aber aus den mohammedanischen Gebieten Kasachstan und Mittelasien. In den selbständig gewordenen Staaten ist Russisch nicht länger Amtssprache. Also ziehen die Familien, in denen die Kinder nur russisch sprechen, in russischsprachige Gebiete – darunter auch nach Ostpreußen. Nicht als „Sprungbrett“, sondern weil der Kontakt zu den Verwandten in Deutschland viel leichter ist...
Wir bauten das Atomzentrum Tscheljabinsk-40
Die Trudarmee hat sich hauptsächlich in mein Gedächtnis durch ständige Verletzung der Menschenwürde, schreiende Ungerechtigkeit uns, unschuldigen Opfern gegenüber, eingeprägt. Sollte es mir überlassen gewesen sein zu wählen, die Front oder die Trudarmee, hätte ich mich für die Front entschieden. Dort hat man meines Erachtens die Menschen als Menschen geschätzt. Die meisten von ihnen waren ihres Leides und ihres Todes bewußt. Aber wir, Trudarmisten, fühlten uns als erbärmliche Käferchen, die jeder Lageraufseher im Lagerstaub zermalmen konnte...
Am Karsamstag, dem 5. April 1958, kam er von Macia, wo er Gottesdienste mit Abendmahlsfeiern gehalten hatte, nach Licas-Gonsalez, um hier am Ostersonntag die Gottesdienste zu halten. Bei der Überlegung der Osterfestpredigten der Nimmerrastende im Hotel zusammen und wurde sofort ins Hospital gebracht. Er war noch bei klarem Bewußtsein und unterhielt sich, innerlich froh und getrost, mit dem Arzt, der ihn nach zwei Stunden verließ, ohne zu ahnen, daß es zu Ende ging, auch die Schwester entfernte sich auf ein paar Minuten. Als sie wieder zurückkam, war Pfarrer Jakob Riffel still und friedevoll heimgegangen – er hatte seinen Erdenlauf vollendet.
Jedes Mal, wenn ich in den Ferien zu meiner Oma ins Dorf kam, durfte ich in ihrem alten Holzbett schlafen. Sie schüttelte die Strohmatratze auf, deckte mich mit dem Federbett zu, so dass ihre Enkelin es weich und warm hatte. Vor dem Einschlafen sah ich immer lange auf ein großes Foto, das immer am selben Platz an der Wand hing. Ich sah einen jungen Mann in einem dunklen Anzug, einem weißen Hemd mit Stehkragen und einer Fliege. Seine Haare waren zurückgekämmt,..
Gemeinde und Schule bei den russlanddeutschen Mennoniten
Die ersten preußischen Einwanderer in die neu entstehende Täufer-Ansiedlung an der Dnjepr gehörten jeweils den mennonitischen Gemeinderichtungen der sog. „Friesen“ und der „Flamen“ an, die sich insbesondere hinsichtlich ihrer Taufriten unterschieden. Ebenso wie in den westpreußischen Mennoniten-Gemeinden bedingte das enge Zusammenleben beider Gemeinderichtungen in der neuen Kolonie...
Der Anteil der Rußlanddeutschen bei der Gemeindebildung am La Plata
Mit vierrädrigen Ochsenkarren zog die erste Gruppe der Rußlanddeutschen (Wolgadeutschen) vom Paraná-Flußhafen Diamante kommend am 28. Januar 1878 in das provisorisch aufgerichtete Lager an der Ensenada in der Nähe des jetzigen rußlanddeutschen Dorfes Aldea Protestante in der Provinz Entre Ríos in Argentinien ein.