Das Spätaussiedlerlied
Wir sind deutsche Frucht
Vom germanischen Stamme,
Zerstreut in der Welt
Aus des Vaterlands Schoß;
Die Fahne, die rot,
Wie das Blut und die Flamme -
Das war unser Elend,
Das war unser Los.
Vom Doppelkopfadler
Bis Hammer und Sichel
War unsere Freundschaft
Den Russen bekannt –
Warum noch bis heut’
Wir uns fühlen nicht sicher
Im gestern sowjetisch
Gewesenen Land?
Behüte uns Gott
Vor uns feindlichen Welten!
Gefährten,
Erhebt gegen uns keinen Stein.
Genug, immerdar
Als Vertriebene gelten,
Für alle nur Sklaven
Und Stiefkinder sein!
Nach Deutschland, nach Hause,
Es schlägt unsre Stunde!
Der Stab in der Hand
Und die Hoffnung im Herz.
Mit singenden Lippen
Und brennenden Wunden
Wir pilgern zur Heimat
In Sehnsucht und Schmerz.
17.08.1996