Abchasische Atombombe?

Saveli KaschinskiDas Bestreben Georgiens um die Wiedereingliederung Abchasiens könnte einen viel tieferen Sinn haben

Vor Kurzem noch wussten wir nicht, dass 1945 ganze Eisenbahnzüge aus Deutschland, beladen mit Metalluran, Beschleunigern, gigantischen Elektromagneten, in die Sowjetunion rollten. Der Bestimmungsort war die Stadt Suchumi. Hier auf dem Gelände der für die sowjetische Elite bestimmten Sanatorien „Sinop“ und „Agudsery“ wurde das zu jener Zeit geheime wissenschaftliche Forschungsinstitut NII-5 untergebracht (heute die physikalisch-technische Hochschule Suchumi).

Der 82-jährige Professor Rewas Schwangiradse arbeitete damals unter der Leitung deutscher Wissenschaftler am berüchtigten Atomprojekt. Er erinnert sich:

„Die Abteilung „A“ in Sinop leitete Manfred von Ardenne. Der Nobelpreisträger Gustav Hertz leitete die Abteilung „G“ in Agudsery. Hierher wurden mehr als 300 Mann aus Deutschland – Wissenschaftler, Ingenieure, Mechaniker gebracht. 30-40% unter ihnen hatten den Doktorgrad. Es wurden auch ihre Frauen, ihre Freundinnen, Köchinnen Kindermädchen und Gärtner mitgebracht.
Von Ardenne hatte schon vor dem Krieg mehr als 600 Erfindungen patentieren lassen (die erste mit 16 Jahren). Er wurde durch seine elektronischen- und Röntgenmikroskope berühmt sowie seine Oszillographen. Er erfand auch das erste Fernsehgerät, das die Welt 1931 auf der Ausstellung sehen konnte.

In Suchumi erfand er die Methode der Teilung von Uranisotopen mittels einer Zentrifuge, die von Gernot Zippe erfunden worden war – er arbeitete ebenfalls in Sinop.

Nikolaus Rühl leistete den wesentlichsten Beitrag zum sowjetischen Atomprojekt - er erfand, wie Uran aus verschiedenen Uranerzen gewonnen werden kann.

Verschieden fügten sich die Schicksale der deutschen Spezialisten. Nachdem der deutsche Kanzler die sowjetische Regierung um ihre Freilassung ersucht hatte, wurde seiner Bitte entsprochen. Manche zogen in die DDR (Manfred von Ardenne, Gustav Hertz). Doktor Barwich zog ebenfalls in die DDR und setzte dort seine Karriere als Atomphysiker fort. In die USA zu einer wissenschaftlichen Konferenz geladen, kehrte er nicht mehr zurück und verschwand danach spurlos.

Professor Schwangiradse erinnert sich, dass unter dem Meeresgrund ein Tunnel zu einer geheimen Werkhalle errichtet worden war, wo geheime Forschungen durchgeführt worden seien. Es gibt Gerüchte, dass das unabhängige Abchasien über Atomwaffen verfüge, deswegen nämlich soll auch der Krieg zwischen Georgien und dem nicht anerkannten Staat ausgebrochen sein, und die Georgier seien deswegen so sehr bestrebt gewesen, Suchumi zu erobern.

 

Aus „Argumenty i fakty“ Nr.: 25, 2010 

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